»Haus Lembeck« in Haselünne im
Emsland |
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Mehr als 60 Jahre war das Haus in der Kirchstraße 7 in Haselünne im Besitz der Familie Lembeck. Errichtet im Jahre 1850 ist das Haus als Baudenkmal geschützt. Eine zentrale
Lage in der historischen Altstadt von Haselünne, das kennzeichnet das
"Haus Lembeck". In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der
Kirchgarten. Die Parzelle
gehört zum ältesten mittelalterlichen Siedlungskern der Stadt. Das Haus liegt
an einer kleinen Stichstraße, die über Jahrhunderte als Zufahrt zum Kirchhof
diente. Schon im Hochmittelalter waren hier Händler und Handwerker ansässig. Im
Häuserverzeichnis von Haselünne wurde es als „Wohnhaus Nr
125“ erstmals im Jahr 1749 urkundlich erwähnt. Mehrfach wurde die Stadt von
Bränden heimgesucht, der schlimmste war im Jahr 1849. Auch das Haus
Kirchstraße 7 fiel diesem Brand zum Opfer. Beim Wiederaufbau im Jahr 1850
wurden die alten Fundamente und Grundmauern teilweise wieder verwendet. Bei dem Gebäude
handelt es sich um einen giebelständigen Putzbau in
spätklassizistischen Formen. Es ist eines der wenigen typischen Bürgerhäuser
der Biedermeierzeit in Haselünne, das erhalten geblieben ist. Kennzeichnend
sind einerseits das Krüppelwalmdach, andererseits die Putzfassaden mit einer
eingeritzten Quadrierung. Diese sogenannte Rustika
ist auf der südlichen Traufseite des Hauses noch erhalten. Das hier
vorhandene sogenannte Zwerchhaus mit Dreieckgiebel ist wohl eine spätere,
jedoch gut zum Haustyp passende Zutat. Bemerkenswert ist die Gestaltung der Giebelfassade, die unter Einfluss des Jugendstils noch vor dem Ersten Weltkrieg entstand. Damals stattete man die Fassade mit aufgeputzten Eckpilastern und neuen rechteckigen Fensteröffnungen aus. Die Haustür und Fenster auf der Giebelseite bekamen im Bereich der Oberlichter einen auf Konsolen ruhenden Stuckrahmen mit Keilstein. Diese
Umbauphase wertete das "Biedermeierhaus" architektonisch auf, wodurch
es seiner städtebaulichen Bedeutung bestens gerecht wird. Der wirtschaftliche
Aufschwung der Stadt Haselünne nach dem Anschluss an das Eisenbahnnetz ist
auch in den um und nach 1900 entstandenen repräsentativen Fassaden ablesbar. Gemeinsam mit
dem bis heute erhalten gebliebenen Nachbarhaus Nummer 9 und weiteren, in den
1960er und 1970er Jahren abgerissenen Häusern bildete es einen Baublock. Die Häuser trennten so die Kirche vom alten
Handelsplatz, dem Hopfenmarkt: eine für Westfalen und das angrenzende Emsland
typische Stadtanlage. |
Um die Jahrhundertwende eröffnete Familie Veerkamp
einen Laden. Beide Weltkriege überstand das Haus unbeschadet. (Foto aus 1936) 1989 wurde eine Haustür auf der Südseite zugemauert. Die Rustika
der Tür blieb bis heute erhalten. Zwerchhaus und Rustika prägen die Südseite des Hauses (2008). Die Giebelfassade mit Eckpilastern und Stuckrahmen (2010). "Haus Lembeck" im Winter 2013. |
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